Sie heißen Amor. Ein Name wie aus einem alten Roman, eine Ode an die Freuden des Gaumens – doch lass dich nicht täuschen: Diese Süßigkeiten sind keine salonfähigen, zarten Versuchungen aus aristokratischer Vergangenheit. Nein.
Sie sind eine schamlose Liebeserklärung, eine süße Ohrfeige, ein Kuss, schwer und feucht, der dir Zucker und Creme in den Gaumen malt.

Stell dir vor: zwei hauchdünne Waffelscheiben, fast ätherisch, so zerbrechlich, dass es sich wie ein Vergehen anfühlt, sie zu beißen.
Aber du beißt. Und wie!
Sie zerbrechen in tausend Stücke – fast so, als würden sie sagen: „Du hast dich getraut, mich zu berühren? Dann nimm das!“
Und mitten in diesem knusprigen Mini-Apokalypse-Feuerwerk: die Creme.
Sie fließt, sie umhüllt, sie explodiert – süß, samtig, ein zauberhaftes Versprechen auf der Zunge, das sich wie ein eingelöster Wunsch anfühlt.

Diese kleinen Wunder wurden in der Lunigiana geboren, Pontremoli ist ihre Mutter.
Wir schreiben das späte 19. Jahrhundert, eine Zeit, in der das Backen noch kein Vergnügen, sondern eine Herausforderung war.
Doch Amor ist kein Gebäck seiner Zeit – es ist zeitlos.
Das kulinarische Äquivalent eines Seidenkleides mit Spitze, das inmitten grauer Flanellmengen Blicke auf sich zieht. Es macht Lärm. Und weiß genau, dass es das tut.

Sie einfach nur „Süßigkeit“ zu nennen, wäre eine Beleidigung.
Das hier ist eine Nahbegegnung der dritten Art mit italienischer Patisserie.

Amor

Fazit

Ein Biss, und du bist verloren: Du wirst zurückkommen – denn ihr Geheimnis liegt im perfekten Gleichgewicht zwischen Knusprigkeit und Zartheit. Man fühlt sich fast schuldig, sie aufzuessen.
Aber wer sich nicht dem Genuss hingeben kann, hat nicht einmal verdient, ihren Namen auszusprechen.

Also, wenn du das nächste Mal eines dieser kleinen Schmuckstücke in der Hand hältst:
Iss es nicht einfach – heirate es. Werde Teil des Rituals.
Und wenn dich beim letzten Biss ein Hauch von Schuldgefühl beschleicht, dann: Willkommen im Club.

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